Im folgenden Artikel erfahren Sie, was der Green-Deal der EU ist und mir Ihrer eigenen Vorsorge zu tun hat. Ich gehe auch darauf ein, warum die Idee grundsätzlich hervorragend ist, in der Praxis jedoch scheitern könnte.
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Inhalt

  • Der Green-Deal der EU
  • Großartige Idee, aber..

Der Green-Deal der Europäischen Union

Die Europäische Union möchte als erster Kontinent klimaneutral sein und hat den Green-Deal in das Leben gerufen. Das Ziel ist es, im Jahr 2050 keine Netto-Treibhausgase zu emittieren, das Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung abzukoppeln und weder Menschen, noch Regionen bei der Umsetzung des Projekts im Stich zu lassen.

Dazu sind Investitionen von 1.000 Milliarden Euro (!) nötig. Da die Finanzierung alleine durch den EU-Haushalt nicht möglich ist, möchte die EU einen Großteil der Investitionen mit dem Kapital von Privatanlegern:innen finanzieren.

Vermittler:innen von Finanzprodukten sind ab 02.08.2022 gesetzlich dazu verpflichtet, Kund:innen bezüglich nachhaltiger Geldanlage zu beraten, Nachhaltigkeitspräferenzen abzufragen und entsprechende Produkte zu vermitteln. Das Kapital der Privatanleger:innen soll auf diesem Weg in Unternehmen und Staaten investiert werden, welche die grüne Transformation unserer Wirtschaft aktiv vorantreiben.

Privatanleger:innen finanzieren somit – beispielsweise im Zuge der eigenen Pensionsvorsorge – einen großen Teil notwendigen Investitionen in den Bereichen erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität, Kreislaufwirtschaft, soziale Gerechtigkeit und andere zukunftsweisende Unternehmungen. Da es sich hierbei um notwendige Maßnahmen in einem unglaublich großen Rahmen handelt, sind langfristig hohe Renditen für den Privatanleger:innen zu erwarten. Wir müssen schlussendlich unsere komplette Wirtschaft „umbauen“.

Großartige Idee, aber..

Wissenschaftler:innen und NGOs sind sich einig: Mit der aktuellen Agenda werden wir das 2-Grad-Ziel nicht erreichen. Um das Ziel zu erreichen, müssen wir die Energiewende schneller umsetzen und gleichzeitig unseren Konsum und die Ressourcenverschwendung drastisch reduzieren.

Des Weiteren muss – meiner Meinung nach – sichergestellt werden, dass das Kapital der Privatanleger:innen in die nötigen Strukturmaßnahmen investiert und nicht durch Greenwashing fehlgeleitet wird.

Ich befürchte, dass viele Vermittler:innen von Finanzprodukten die gesetzlichen Verpflichtung zur Einbeziehung der Nachhaltigkeitspräferenzen in der Beratung als zusätzliche, bürokratische Belastung betrachten. Bereits bei vergangenen Gesetzesnovellen hat die EU versucht, den Kundenschutz durch weitere Regulatorien zu erhöhen. Im Endeffekt werden diese in der Praxis durch wenig sinnvolle Beratungsprozesse umgangen. Wahrscheinschlich wird es nun wieder so sein und der Zweck verfehlt.

Wir nehmen unsere Verantwortung ernst und haben ein eigenes Produktauswahlverfahren entwickelt. In diesem Artikel haben wir unser Produktauswahlverfahren veröffentlicht. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, weshalb das langfristige Investieren in Aktienfonds sinnvoll ist, empfehle ich Ihnen diesen Blogartikel. Informationen über die Risiken von Wertpapieren können Sie hier nachlesen.

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